Die Einführung datenbasierter Assistenzsysteme in Unternehmen stellt eine besondere Herausforderung dar, insbesondere in Bezug auf die Akzeptanz durch die Mitarbeitenden. Im ersten PAL-Wissenschaftsforum, welches am 23.10.2024 stattfand, wurden die zentralen Hürden und Erfolgsfaktoren bei der Integration neuer digitaler Technologien in Unternehmensprozesse beleuchtet.

Neben fruchtbaren Kleingruppendiskussionen, in denen die Teilnehmenden zu spezifischen Fragestellungen zur Einbeziehung von Mitarbeitenden eingehen konnten, begeisterten vor allem die Vorträge und Fragerunden von Frau Katrin Meusinger (Silicon Saxony) und Herrn Björn Papenberg (Bremer Institut für Strukturmechanik und Produktionsanlagen). In beiden Vorträgen wurde praxisnah aufgezeigt, wie Mitarbeitende innerhalb geförderter Projekte an Zukunftstechnologien herangeführt werden und so Ängste abgebaut werden können.

Im Rahmen eines Sensibilisierungs-Workshops im Praxisprojekt 1 des Kompetenzzentrums PerspektiveArbeit Lausitz ging Frau Katrin Meusinger vor allem auf die frühe Einbindung der Mitarbeitenden ein. Besonders spannend stellte sich die Methode des Anti-Brainstormings dar, innerhalb der die Teilnehmenden besprachen, wie ein bestimmtes System gerade nicht aussehen sollte, um so Rückschlüsse auf die ideale Benutzeroberfläche einer Anwendung zu ziehen.

Im Rahmen des Projektes Einführung entscheidungsunterstützender KI-Systeme in der Produktion der Förderrichtlinie INQA Lern- und Experimentierräume KI wurde ein anderer methodischer Ansatz verfolgt. Herr Björn Papenberg zeigte auf, wie innerhalb des betrieblichen Experimentierraums KI_Café Mitarbeitende niedrigschwellig mit neuen Technologien vertraut gemacht werden können. Quasi im Vorbeigehen konnten innerhalb des Projektes im gewohnten technischen Umfeld die Mitarbeitenden erfahren, wie neue Technologien das Arbeiten erleichtern können. Somit bot das Lab eine informelle Lernumgebung, in der Mitarbeitende durch praktische Erfahrungen die Vorzüge der neuen Technologien im Arbeitsalltag entdecken konnten. Diskutiert wurde darüber hinaus auch die Rolle der Führungskräfte, welche durch die Bewerbung des Projekts und ihre Präsenz im KI_Café maßgeblich dazu beigetragen haben, Berührungsängsten entgegenzuwirken.

Der lebhafte Austausch im Wissenschaftsforum verdeutlichte, dass das Einbeziehen der Mitarbeitenden der Schlüssel zum Erfolg bei der Einführung datenbasierter Assistenzsysteme ist. Ihre Meinungen und Erfahrungen helfen, Ängste abzubauen und Akzeptanz zu fördern. So wird der Wandel nicht nur ermöglicht, sondern aktiv von allen mitgestaltet – ein Gewinn für die Innovationskraft und den Zusammenhalt im Unternehmen.

KI-basierter Prüfstandsdemonstrator

Übersicht über das KI_Café

KI-basierter Prüfstandsdemonstrator:
Der Demonstrator wurde an einer gut zu erreichenden Stelle im Betrieb eingesetzt und bot Forschenden und Führungskräften die Möglichkeit, mit den Mitarbeitenden über die Rolle von KI am Arbeitsplatz ins Gespräch zu kommen.

Übersicht über das KI_Café:
In Nähe des Shopfloors konnten Mitarbeitende verschiedene KI-basierte Technologien ausprobieren. Das Projekt KI_Café (Einführung entscheidungsunterstützender KI-Systeme in der Produktion) wurde vom BMAS innerhalb der Förderrichtlinie „INQA Lern- und Experimentierräume KI“ gefördert.

Fotos: Björn Papenberg, bime

Autoren / Autorinnen

  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der ATB Arbeit, Technik, Bildung gGmbH; Begleitung von Netzwerk-, Personal- und Organisationsgestaltung im PAL-Projekt

  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der ATB Arbeit, Technik, Bildung gGmbH

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