2,77 Mio. Arbeitsplätze sollen laut einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) bis 2030 durch Digitalisierung geschaffen werden.

Doch welche Auswirkung hat die Digitalisierung auf den bestehenden Arbeitsmarkt?

Laut derselben Studie sollen ca. 2,54 Mio. Arbeitsplätze entfallen. [1]
Anders als viele Arbeitnehmer befürchten, werden durch die Digitalisierung also mehr Arbeitsplätze entstehen als verschwinden. Viele weitere Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Sie gehen davon aus, dass zum einen nicht alle Arbeitstätigkeiten an einem Arbeitsplatz von künstlicher Intelligenz (KI) oder Maschinen übernommen werden können und zum anderen nicht alle Arbeitsfelder durch KI unterstützt werden.

Maschinen werden dann besonders in leicht automatisierbaren Arbeitsprozessen Menschen ersetzen oder unterstützen. Berufsfelder in denen Kompetenzen wie Entscheidung, kreative Problem- und Konfliktlösung, emotionale und soziale Intelligenz erforderlich sind, werden auch weiterhin nicht ersetzbar sein.

Um den Erhalt von Arbeitsplätzen zu sichern, muss einiges getan werden.

Unternehmen müssen Arbeitsplätze umstrukturieren, dies ist mit Weiterbildung von Beschäftigten und erheblichen Investitionen verbunden. Außerdem müssen Beschäftigte offen für diese Weiterbildungen sein und neue Technologien, die ihren Arbeitsplatz verändern werden, ausprobieren können. Einen entscheidenden Vorteil bildet bei diesem Prozess das hohe Ausbildungsniveau von technischen Fachkräften und Ingenieuren in Deutschland. [2]

Bei dem Einsatz von neuen Technologien müssen auch neue Herausforderungen bewältigt werden.

Ein starker Einbezug von Maschinen könnte zu Problemen führen. Beispielsweise in Bezug auf allgemeinere Problem-, Entscheidungs- und Konfliktlösungsfähigkeiten ist eine Ironie der Automatisierung denkbar. Konkret heißt das, dass Beschäftigte zu sehr auf das Können einer Maschine vertrauen und dadurch die Aufmerksamkeit sinkt sowie Fähigkeiten zum Lösen von Störfällen abhandenkommen könnten. [3]

Es bleibt also spannend, wie sich der Arbeitsmarkt zwischen neuen Herausforderungen und Chancen entwickeln wird.

[1] BIBB (Hrsg.): Wirtschaft 4.0 und die Folgen für Arbeitsmarkt und Ökonomie, Bonn 2019. S 37. Online verfügbar unter: https://www.bibb.de/dienst/veroeffentlichungen/de/publication/show/10197, zuletzt geöffnet am 21.10.2022

[2] acatech (Hrsg.): Künstliche Intelligenz in der Industrie (acatech HORIZONTE), München 2020. S. 69. Online verfügbar unter: https://www.acatech.de/publikation/acatech-horizonte-ki-in-der-industrie/, zuletzt geöffnet am 21.10.2022.

[3] Giering, O. Künstliche Intelligenz und Arbeit: Betrachtungen zwischen Prognose und betrieblicher Realität. Z. Arb. Wiss. 76, 50–64 (2022). S.56. Online verfügbar unter: https://link.springer.com/article/10.1007/s41449-021-00289-0#article-info, zuletzt geöffnet am 21.10.2022

Die Kolumne „Zahl des Monats“ ist eine Idee der studentischen Mitarbeiter:innen im PAL-Team. Sie wissen: Zahlen sind das Alphabet für die Algorithmen einer Künstlichen Intelligenz. Was aber können Zahlen für uns Menschen bedeuten? In kurzen Texten reflektieren die Autor:innen anhand von beispielhaften Zahlen aus Statistiken oder wissenschaftlichen Arbeiten, was Künstliche Intelligenz für Menschen in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft bedeutet und wohin die Entwicklungstrends weisen.

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Autor / Autorin

  • Studentische Mitarbeiterin am CIMTT Zentrum für Produktionstechnik und Organisation an der Technischen Universität Dresden, Studiengang Maschinenbau; Transfer und Öffentlichkeitsarbeit im PAL-Projekt

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