Aktuell ist der Begriff „Künstliche Intelligenz“ in aller Munde. Schon in unserer letzten Zahl des Monats haben wir festgestellt, dass die Gesellschaft diesem Begriff sowohl optimistisch als auch kritisch gegenübersteht. Sie schafft Möglichkeiten, die ein einzelner Mensch kaum erreichen kann – und kann gleichzeitig Ängste vor einem möglichen Arbeitsplatzverlust und Kontrolle hervorrufen.
Seit Anfang des Jahres erweckt eine KI-Software besonderes Aufsehen: Chat GPT. Egal ob im Alltag, in der Schule oder auf der Arbeit – sie scheint auf fast jede Frage eine Antwort zu haben. Doch was steckt eigentlich hinter dieser KI?
GPT steht als Abkürzung für „Generative Pre-trained Transformer“ [1] (dt: Vortrainierter/ Eintrainierter generativer Transformator). Das heißt einfach gesagt, dass die Software ein künstliches neuronales Netz ist, welches auf unglaubliche Mengen an Texten zugreifen kann und die Inhalte fragenbezogen wiedergeben kann. Erschaffen wurde sie von der OpenAI Foundation, welche früher schon durch die KI-Programme DALL∙E und DALL∙E 2 Aufsehen erregt hat. Die Hauptaufgabe von Chat GPT besteht darin, auf Textfragen zu antworten, um den Benutzern Information und Unterhaltung zu bieten.
Neben einem umfangreichen Allgemeinwissen beeindruckt die Software ebenfalls durch das Generieren von kreativen Texten, wie Geschichten und Gedichte oder das Kreieren von Codes in verschiedenen Programmiersprachen. Doch auch wenn ChatGPT allwissend scheint, ist die Software nicht unfehlbar. Sie wurde mit Daten bis 2021 trainiert, weshalb aktuellere Informationen nicht von ihr abgerufen werden können. Problematisch daran: Nutzer:innen können veraltete und ggf. falsche Informationen nicht erkennen, da sie davon ausgehen, dass die KI immer recht hat. Es ist also ein hohes Maß an Medien- und Fachkompetenz notwendig, um die Antworten einordnen und weiterverarbeiten zu können.
Wir haben uns für euch mit der Chat-Software ChatGPT über unser Projekt PAL unterhalten und ihr Wissen über die Probleme der Arbeitswelt in der Lausitz auf die Probe gestellt.
Durch unser Interview hat sich herausgestellt, dass ChatGPT nur eingeschränkt Angaben zu aktuellen Projekten oder Problemen in der Lausitz geben kann. Der Wissensstand umfasst nur Daten bis 2021 und ist daher nicht auf dem neuesten Stand. Immerhin: Obwohl unser Projekt PAL erst 2021 gegründet wurde, konnte uns die KI schon eine kleine Information dazu geben. Uns ist bei diesem Interview jedoch klar geworden, dass ChatGPT aktuell vor allem als Recherchehilfe geeignet ist und dafür, vorhandene Informationen zu einem Thema zusammenzufassen. Dafür ist es allerdings wichtig, sich genau zu überlegen, wie man die Frage formuliert. Ihre Kompetenz bei der Einschätzung von Sachverhalten ist eher fraglich beziehungsweise zum Teil nicht vorhanden.
[1] Lauer, Christopher: Chat GPT sorgt für Aufregung – was ihr über den KI-Chatbot wissen müsst und wofür ihr ihn einsetzen könnt(06.02.2023), Was ist das Programm ChatGPT und wofür brauche ich es? – Business Insider (Stand 23.03.2023)
Die Kolumne „Zahl des Monats“ ist eine Idee der studentischen Mitarbeiter:innen im PAL-Team. Sie wissen: Zahlen sind das Alphabet für die Algorithmen einer Künstlichen Intelligenz. Was aber können Zahlen für uns Menschen bedeuten? In kurzen Texten reflektieren die Autor:innen anhand von beispielhaften Zahlen aus Statistiken oder wissenschaftlichen Arbeiten, was Künstliche Intelligenz für Menschen in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft bedeutet und wohin die Entwicklungstrends weisen.
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