Zu erkennen, welche Mitarbeitenden für Rückfragen zur Arbeitsaufgabe gefragt werden können oder wo Anleitungen und Hinweise zu finden sind, ist für Neulinge im Unternehmen eine Herausforderung. Das Einlernen wird verzögert und erprobte Abläufe können vergessen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass neue Fachkräfte unter Umständen erst nach dem Ausscheiden der Erfahrungsträger und –trägerinnen eingestellt werden können.

Im Praxisprojekt 5 „Digital gestützte Personalentwicklung“ wurde daher mit dem Partnerunternehmen Team Umweltanalytik das Erfahrungswissen einer ausscheidenden Mitarbeiterin digital gesichert.

Vor Ort in Ebersbach-Neugersdorf wurde das Prüfverfahren zur Bestimmung von Schwermetallen in Wasserproben mit der Laborantin Frau Zachlehner in zwei Schritten dokumentiert.  Einmal wurde die Durchführung einer Analyse mit einer Body-Cam gefilmt, sodass wichtige Handgriffe und nicht erklärbares Erfahrungswissen zum Arbeitsvorgang gesichert ist. Anschließend wurden im leitfadengestützten Gespräch Tipps und Kniffe erfragt, die eine qualitätsgerechte Bearbeitung von Proben sowie den reibungslosen Ablauf mehrerer Arbeitsvorgänge unterstützen.

Die aufbereiteten Aufzeichnungen dienen neuen und bestehenden Fachkräften in der Einlernzeit oder zur Auffrischung von Fähigkeiten vor dem Bearbeiten dieser komplexen Prüfverfahren. Die Materialien helfen dabei, dass Mitarbeitenden abwechslungsreiche und lernförderliche Bildungsinhalte aufgrund ihres individuellen Wissensstandes innerhalb personalisierter Lernpfade angeboten werden.

Tipps und Kniffe für effiziente Prüfverfahren stehen nicht unbedingt in der Arbeitsanweisung

Dies ist ein Baustein eines sogenannten adaptiven Lernmanagementsystems, dessen effiziente Einführung für KMU im Praxisprojekt 5 vorbereitet wird. Langfristig sollen Mitarbeitende und Führungskräfte dazu befähigt werden, unternehmensspezifische Lerninhalte schnell und effizient in attraktive Lernangebote zu verwandeln.

Einen Ablaufplan, um Erfahrungswissen in Eigenregie zu sichern, bietet die IHK Berlin hier.

Fotos: Gesine Andersen

Frau Zachlehner erklärt die Anwendung von „Königswasser“

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Autor / Autorin

  • Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der ATB Arbeit, Technik, Bildung gGmbH; Begleitung von Netzwerk-, Personal- und Organisationsgestaltung im PAL-Projekt

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