Im Rahmen des Forschungsprojekts Perspektive Arbeit Lausitz (PAL) untersuchen die Mitarbeitenden im Praxisprojekt 4 an der Westsächsischen Hochschule Zwickau, wie sich standardisierte Arbeitsprozesse auf die Vitaldaten und das Wohlbefinden von Arbeitskräften auswirken. Dazu werden an zwei Musterarbeitsplätzen mithilfe eines mobilen Assistenzsystems die Vitaldaten erfasst und analysiert.
Was soll erreicht werden?
Das Ziel besteht darin, die Möglichkeiten zur Ermittlung von Belastungsfaktoren mithilfe smarter Gerätetechnik zu untersuchen und auf dieser Grundlage Bedarfslagen für die Arbeitsgestaltung zu identifizieren. Darauf aufbauend sollen fundierte Vorschläge für die Arbeitsgestaltung abgeleitet werden, die das Wohlbefinden der Arbeitskräfte nachhaltig fördern sollen.
Wie sind die Musterarbeitsplätze aufgebaut?
Das Versuchsfeld ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Für typische Tätigkeiten in der Kommissionierung wurde ein Arbeitsplatz eingerichtet, der durch Laufwege und Materialbereitstellung aus einem Fachbodenregal vorzugsweise physische Belastungen simuliert. Der zweite Bereich konzentriert sich auf die Tätigkeit der manuellen Montage eines Gabelstaplers (Metallbaukasten) mit erhöhten motorischen und psychischen Anforderungen. Die einzelnen Arbeitsschritte werden mithilfe eines Arbeitsplans auf einem Tablet visualisiert und durch technische Zeichnungen detailliert vorgegeben.
Wie ist der Ablauf des Versuchs?
Der Versuch findet im Labor für Arbeitswissenschaft der WHZ statt. Während des 90 minütigen Versuchs zeichnen Wearables, Positionsbeacons und smarte Umweltmesstechnik Vitalwerte, Lokalisationsdaten, Bewegungsmuster und Umgebungsfaktoren auf. Über mehrere Kanäle werden die Herzfrequenz, die Pulsfrequenz und die Herzratenvariabilität ermittelt. Dabei kommen EKG-Sensoren (movisens EcgMove 4) und PPG-Sensoren (Polar Verity Sense) zum Einsatz.
Mit zwei verbundenen Endgeräten werden die erfassten Daten gesammelt und mithilfe der Apps KI-Works und Kubios-HRV grafisch dargestellt. Für die Ermittlung der Lokalisationsdaten und Bewegungsmuster kommen mehrere IMU- und RSSI-Sensoren sowie BLE-Beacons (MotionMiners MPI) zum Einsatz. Umgebungsfaktoren wie die Temperatur und die Zusammensetzung der Luft werden begleitend zum Versuch mit einem Multimessgerät (airQ science) im Raum ermittelt. Ergänzend erfolgt die Ermittlung subjektiver Empfindungen der Belastungssituation durch die Studienteilnehmenden mit dem NASA-TLX-Fragebogen.
Wie geht es weiter?
Nach einem erfolgreichen Pretest im Juni wurden in den letzten Monaten weitere Versuchsdurchläufe erfolgreich absolviert. Wir suchen weiterhin Teilnehmende im Alter von 18 bis 67 Jahren, die an einer Hochschule oder Universität in Sachsen studieren oder arbeiten und über gute Deutschkenntnisse (mindestens Level B1) verfügen. Personen mit starken körperlichen Beeinträchtigungen (z. B. Bandscheibenvorfall, Erkrankungen der Hals-, Brust-, Lendenwirbelsäule etc.) sowie akuten oder chronischen psychischen oder somatischen Erkrankungen mit regelmäßiger Medikamenteneinnahme (z. B. Psychopharmaka) sind von der Versuchsreihe leider ausgeschlossen.
Wurde Ihr Interesse geweckt? Wenn Sie die genannten Teilnahmevoraussetzungen erfüllen oder weitere Fragen zum Versuch haben, freuen wir uns auf Ihre Nachricht. Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter pal.amb@fh-zwickau.de bis zum 31. Mai 2025.