Die digitale Transformation des eigenen Unternehmens als Prozess verstehen und kompetent begleiten – das Interesse von Unternehmen an Mitarbeitenden, die diese Aufgabe übernehmen können, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Doch welche Fähigkeiten benötigt eine solche Person? Und wie können sie erworben werden? Diese Fragen waren Thema eines Workshops an der Hochschule Zittau/Görlitz, der sich mit der Entwicklung des Kompetenzprofils eines Digital Transformation Managers beschäftigte.

Im Workshop als Teil der Veranstaltung „Future Skills für die Halbleiterindustrie: Konzeption des Kompetenzprofils der Absolvent:innen von Morgen“ am 26.11.2024 im Zittauer Celsiuz – Co-Creation Lab lag der Fokus zwar auf den Potenzialen eines solchen Stellenprofils für Unternehmen der sächsischen Hightech-Industrie, es ist allerdings ebenfalls gut geeignet für Unternehmen in anderen Branchen, die sich im Kontext der Digitalisierung und dem zunehmenden Einsatz von KI mit vergleichbaren Fragestellungen und Aufgaben beschäftigen.

Von Fachwissen über KI, Datenanalyse, und Datensicherheit, über Prozesswissen im Geschäftsumfeld und Management, z.B. bzgl. Komplexität, Innovation und Nachhaltigkeit, und Methodenwissen, z.B. zum Umgang mit Konflikten und der effektiven Kommunikation mit Menschen, IT und KI, bis hin zu sozialen Kompetenzen, die von Abstraktionsvermögen und analytischem Denken über interkulturelle Fähigkeiten bis hin zu Kreativität und Neugierde reichen – die verschiedenen Hard- und Softskills, die im neuen Studiengang vermittelt und geschult werden sollen, machen dieses Berufsbild zu einem vielfältig einsetzbaren Profil.

Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch, Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz begrüßt die ca. 30 Workshop-Teilnehmenden im Celsiuz – Co-Creation Lab

Prof. Dr. Sophia Keil, Prorektorin für Bildung und Internationales, Moderatorin Leonie Liemich vom Zentrum für Innovation- und Technologietransfer der Hochschule Zittau/Görlitz und Daniel Winkler, Referent Hochschuldidaktik (v.l.n.r.) diskutieren die Ergebnisse des Austauschs zum Profil des Digital Transformation Manager

Aus Sicht von Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch, Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz, und, Prof. Dr. Sophia Keil, Prorektorin für Bildung und Internationales, ist ihre Hochschule genau der richtige Ort für solch einen Studiengang, weil es sich um eine Hochschule für angewandte Wissenschaften handelt. „Duale Studiengänge, z.B. das kooperative Ingenieurstudium nach dem „KIA-Modell“, bieten eine große Praxisnähe und die Möglichkeit für Unternehmen, Studierende bereits ab dem 1. Semester z.B. in Form von Praktika zu begleiten und bereits nach zwei Jahren für ein Praxissemester sowie die anschließende Bachelorarbeit gewinnbringend im Unternehmen einzusetzen“, erläuterte Prof. Dr. Keil in ihrem Impulsvortrag.

Die Nachfrage nach solchen Modellen aus der Industrie ist aus Sicht der Hochschule in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. Viele Unternehmen, die nach Fachkräften suchen, sind interessiert daran, Studierenden bereits frühzeitig eine Tätigkeit zu ermöglichen und sie auf diesem Weg als zukünftige Mitarbeitende zu gewinnen. Die große Chance liegt hierbei vor allem darin, dass Studierende frühzeitig Praxiserfahrung sammeln und damit nach dem Abschluss wesentlich schneller eingesetzt werden können.

Ein weiterer neuer Bachelor-Studiengang, für das im Workshop ein Curriculum diskutiert wurde, nimmt Halbleiter-Prozesse und Materialchemie in den Fokus. Das Thema „Future Skills“ wurde durch eine dritte Gruppe bearbeitet. Hierzu wurde vertiefend über Fähigkeiten diskutiert, die Studierende aus Unternehmenssicht unabhängig vom konkreten Studienfach erwerben sollten.

Die Feedbacks aus dem Workshop fließen in die weitere Ausarbeitung der neuen Studiengänge ein. Starten sollen diese dann spätestens 2026.

Autor / Autorin

  • Leiterin des Fachbereichs HR & Education des Branchen-Netzwerks Silicon Saxony e.V.; Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit im PAL-Projekt

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