Am 25. September 2025 fand in den Räumen von TUDFaCE, dem Consulting-Unternehmen der TUDAG Gruppe, ein wegweisender Workshop im Rahmen des Projekts ZuKo4Saxony statt, mit dem Ziel, Zukunftskompetenzen in sächsischen KMU zu fördern und dual Studierende besser in Praxisbetriebe zu integrieren. Katrin Meusinger, Community Managerin People & Skills bei Silicon Saxony, vertrat dabei die Initiative PerspektiveArbeit Lausitz und brachte Impulse aus beiden Netzwerken ein.
Im Zentrum des Workshops stand die Frage: Wie können kleine und mittlere Unternehmen eine Lernkultur etablieren, die Zukunftskompetenzen systematisch fördert? Prof. Dr. Thomas Köhler (Leiter TUDFaCE und Lehrstuhlinhaber Bildungstechnologien TU Dresden) stellte dazu das zugrunde liegende Kompetenzmodell vor, das auf Arbeiten von Prof. Ehlers (2020) und Kotsiou et al. (2022) basiert. Es umfasst 16 Meta-Kategorien – von technologischer Expertise (Digitalkompetenz) bis hin zu sozialer Verantwortung (Ethischer Kompetenz).
Die Projektpartner Hochschule Mittweida, Internationale Hochschule, TUDFaCE und TU Dresden präsentierten erste Ergebnisse aus Fokusgruppen mit Studierenden, Studienberatungen und Kammern sowie einer umfangreichen KMU-Befragung. Ein zentrales Ergebnis: Weiterbildungsinitiativen entstehen meist aus Eigenmotivation einzelner Mitarbeitender, während strukturierte Lernstrategien in vielen Unternehmen fehlen – trotz klar erkennbarem Bedarf.
Pilotphase für digitale Lernplattform
Besonders spannend: Es gab erste Einblicke in die aktuell im Projekt entwickelte digitale Lernplattform, welche Anfang 2026 in Pilotbetrieben getestet werden wird. Alle Mitarbeitenden erhalten dabei vollen Zugang zu modularen Lerneinheiten – von kurzen Videos über Audiodateien bis hin zu Texten, die als „Wissens-Nuggets“ flexibel in den Arbeitsalltag integriert werden können. Die Inhalte sind Open Source-basiert und kostenfrei.
Im Workshop wurde die Bedeutung einer unternehmensweiten Lernkultur aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Deutlich wurde, dass es nicht reicht, Kompetenzen nur individuell zu fördern. Unternehmen müssen Rahmenbedingungen schaffen, die Lernen ermöglichen und wertschätzen. Gerade in KMU, wo Entscheidungswege kurz und Rollen oft vielfältig sind, liegt großes Potenzial für eine agile Kompetenzentwicklung.
Der Workshop zeigte eindrucksvoll, wie Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung gemeinsam daran arbeiten, den Strukturwandel in Sachsen aktiv zu gestalten – mit einem klaren Fokus auf die Menschen und ihre Fähigkeiten für die Arbeitswelt von morgen.
Sie möchten mit Ihrem Unternehmen Teil des Pilotprojekts werden und die digitale Lernplattform testen? Informieren Sie sich jetzt auf der Website des Projekts ZuKo4Saxony (Home | ZuKo4Saxony) und registrieren Sie sich für die Teilnahme!
Fotos: Katrin Meusinger