Rund zwei Millionen Stellen sind in Deutschland momentan nicht besetzt, hat die Deutsche Industrie und Handelskammer kürzlich ermittelt. Die Besetzung offener Stellen wird zunehmend schwierig. Prognosen bis 2035 sehen den deutschen Arbeitsmarkt um sieben Millionen Arbeitskräfte schrumpfen.

Der Fachkräftemangel wird auch in Sachsens Hightech-Unternehmen zunehmend spürbar. Bei einem prognostizierten Wachstum von aktuell 73.000 Beschäftigten auf über 100.000 im Jahr 2030 sind bis dahin jährlich etwa 5.600 Neueinstellungen zu erwarten – für den Ersatz von Mitarbeitenden, die in Rente gehen sowie wachstumsbedingt neu geschaffene Arbeitsplätze.

Etwa ein Drittel der Beschäftigten dieser Branchen haben eine berufliche Ausbildung absolviert, zwei Drittel einen akademischen Abschluss erworben. Um eine eigene Ausbildung kommen Unternehmen heute kaum noch herum. Und auch die Suche nach Studierenden, die man möglichst noch vor ihrem Abschluss z.B. durch einen Werkstudierendenvertrag für das eigene Unternehmen gewinnt, wird zunehmend zur Herausforderung, denn auch andere Branchen buhlen um diese Nachwuchsfachkräfte. Arbeitsplätze durch eine qualifizierte und koordinierte Zuwanderung zu besetzen, wird einer der Wege sein, den Unternehmen gehen werden. Auch die Weiterbildung älterer Beschäftigter und die Schaffung von attraktiven Arbeitsbedingungen, um diese möglichst lange im Unternehmen zu halten, bieten Potenziale.

In den verschiedenen Gremien des Silicon Saxony wurden in den vergangenen Monaten Positionen und entsprechende Handlungsempfehlungen entwickelt. Sie dienen einerseits dem Dialog mit der öffentlichen Verwaltung und Bildungseinrichtungen. Und sie sollen andererseits Unternehmen bei einer erfolgreichen Weiterentwicklung in den kommenden Jahren unterstützen.

Link zum Strategiepapier „Fachkräftesicherung 2030“

Startseite des Strategiepapieres

Silicon Saxony als Verein stärkt seine Mitglieder durch verschiedene Aktivitäten. Im Fokus stehen im Jahr 2023 Projekte zur Nachwuchsförderung, um möglichst viele Kinder für MINT-Themen zu begeistern, sowie Aktivitäten im Bereich Zuwanderung.

Wunder kann niemand versprechen. Aber ein Hauen und Stechen der Branchen um Kinder, Jugendliche, Auszubildende, Studierende, Wechsel- und Zuwanderungswillige bringt auch niemanden weiter. Stattdessen sollten ehrliche Bemühungen, das zu verbessern, was verbessert werden kann, gemeinsam angestrebt werden. Dafür engagiert sich Silicon Saxony innerhalb seiner Mitgliedschaft und darüber hinaus – unter anderem auch im Projekt PerspektiveArbeit Lausitz – mit dem Ziel, die in der Region ansässige Unternehmenslandschaft in der Vernetzung mit Mitgliedern des Hightech-Netzwerkes zusammenzubringen und dadurch im Prozess der weiteren Digitalisierung und Automatisierung zu stärken.

Sie wollen mehr erfahren? Wenden Sie sich gern an professionals@silicon-saxony.de.

Autor / Autorin

  • Leiterin des Fachbereichs HR & Education des Branchen-Netzwerks Silicon Saxony e.V.; Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit im PAL-Projekt

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