Dashboards sind nicht nur ein Trend, sondern ein unverzichtbares Werkzeug für Entscheidungsprozesse in modernen Unternehmen. Sie bieten nicht nur einen klaren Überblick über die Unternehmensleistung, sondern fördern auch eine datengetriebene Kultur, in der Entscheidungen auf fundierten Informationen basieren. Viele Bearbeiter in den PAL-Unternehmen haben eigene Tools auf Excelbasis entwickelt, um die Daten aufzubereiten und Diagramme zur Visualisierung zu erstellen. Diese Diagramme finden nicht nur in Produktions- und Leitungsberatungen Einsatz, sondern werden auch direkt in den Produktionsbereichen eingesetzt, um die Beschäftigten schnell über den aktuellen Status ihrer Tätigkeiten zu informieren. Es wird erwartet, dass sie, wenn sie ihre eigenen Kennzahlen auf einem Dashboard sehen, eher motiviert sind, ihre Leistung zu verbessern und die vorgegebenen Ziele zu erreichen.
Der Datenaufbereitung mittels Excel oder vergleichbarer Software hat jedoch praktische Grenzen. Zum Beispiel sind die Visualisierungsmöglichkeiten eingeschränkt und das Zusammenführen von Daten aus unterschiedlicher Unternehmenssoftware ist mit hohem manuellen Aufwand verbunden.
Daher haben wir im Rahmen von PAL das Ziel, diesen Prozess zu automatisieren und die Arbeitszeit stattdessen für die fachliche Auseinandersetzung mit den Daten freizusetzen. Dies ist durch den Einsatz eines Data Warehouse für die auszuwertenden Daten und spezieller OpenSource-Software für die Dashboarderstellung gut umsetzbar.
Die Gestaltung und Einführung eines Dashboards erfordert jedoch sorgfältige Planung, die über die technische Umsetzung hinausgeht.
Zunächst müssen die relevanten Kennzahlen definiert werden, die zu visualisieren sind, und es muss geprüft werden, ob die notwendigen Daten digital verfügbar sind. Zudem ist zu klären, aus welchen Daten die Kennzahlen im Einzelnen berechnet werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Art der Visualisierung. Diese soll so gestaltet sein, dass sie die gewünschte Motivationswirkung erzielt bzw. die Daten direkt für die Entscheidungsfindung oder für die tägliche Arbeit genutzt werden können. Die datenbankbasierte Lösung bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Darstellungsanforderungen zu erfüllen. Daher werden in den PAL-Unternehmen zunächst die Prozesse hinsichtlich der tatsächlich benötigten Kennzahlen hinterfragt. Jeder Beschäftigte hat die Möglichkeit, die von ihm gewünschten Kennzahlen und die Aufbereitungsform zu benennen. Anhand von Mockups wird der jeweilige Darstellungsentwurf begutachtet und weiterentwickelt, wobei die Gewährleistung der Benutzerfreundlichkeit eine große Rolle spielt. Parallel dazu müssen die Fragen der technischen Umsetzung im Realbetrieb geklärt werden: Auf welchen Geräten, an welchem Ort und mit welcher Zusatzfunktionalität sollen die Dashboards eingesetzt werden? Soll es sich beispielsweise um eine reine Anzeige handeln oder soll es die Möglichkeit geben, durch Klicken in der Darstellung zu Detailinformationen zu gelangen?
Weitere wichtige Aspekte sind die Einhaltung der Vorgaben der DSGVO, etwa durch Anonymisierung personenbezogener Daten bei der Darstellung und die Einbeziehung der Betriebsräte. In diesem Zusammenhang ist auch zu klären, wer auf welche Dashboards zugreifen darf.
Schließlich müssen die Beschäftigten in der Handhabung der Dashboards und der Dateninterpretation geschult werden.
Es wird also deutlich, dass die Einführung von Dashboards weit mehr als das Umsetzen von technischen Lösungen umfasst, auch wenn man den Aufwand für die Schaffung der notwendigen Datenbasis im Einzelfall nicht unterschätzen darf.
Erfahren Sie mehr zu den Praxisprojekten
Bei den Projektpartnern HQM, Schraubenwerk und Grötschel steht das Rollout ihrer firmenspezifschen Dashboards unmittelbar bevor. Nach Einweisung der Nutzenden und einer ca. 4-wöchigen Testphase wird das Feedback per Fragebogen eingeholt und das Dashboard weiterentwickelt.