Wer sich mit digitalem Lernen beschäftigt, merkt schnell: Im Kopf öffnen sich viele Tabs gleichzeitig. Es geht um Tools, Formate, Rollen, Akzeptanz und vor allem darum, wie Lerninhalte bei den Mitarbeitenden tatsächlich ankommen.

Damit Wissen effizient vermittelt wird, ist die Erstellung von Bildungscontent genauso entscheidend wie die dahinterliegende Organisation. In zwei Schulungen mit den Unternehmen Team Umweltanalytik und Packwell Schwepnitz wurde beides im Rahmen unseres Praxisprojektes 5 in den Fokus gestellt.

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Lernlotsenfunktion und Super-User als zentrale Akzeptanztreiber

Eine Lernlotsin oder ein Lernlotse übernehmen eine koordinierende Funktion und bilden eine Brücke zwischen Inhalten, Technik und Mitarbeitenden. Ergänzend spielen Super-User eine wichtige Rolle. Dabei handelt es sich um Personen, die technikaffin sind, Freude am Ausprobieren haben und andere durch ihre Begeisterung motivieren können. Sie testen Abläufe, erstellen Inhalte, geben konstruktives Feedback und verbreiten ihr Wissen innerhalb des Teams. Außerdem werden sie aufgrund ihrer Einstellung und ihres Interesses oft auf dem Dienstweg zuerst gefragt, wenn etwas nicht funktioniert.

Eine frühe Einbindung dieser Personen ist entscheidend. Wer früh Verantwortung übernimmt und Rückmeldungen geben kann, verbessert nicht nur die Qualität der Inhalte, sondern erhöht auch die Akzeptanz im Team. Die Rolle sollte nicht als zusätzliche Pflicht verstanden werden, sondern als Chance, die Lernkultur aktiv mitzugestalten.

Lernvideos effizient strukturieren

Für hochwertige Lerninhalte ist eine klare Planung unerlässlich. Vorab sollte festgelegt werden, welches Lernziel erreicht werden soll, welche Inhalte benötigt werden und in welcher Form sie mit einer bestimmten Software aufbereitet werden sollen. Sollen aufwändige Web Based Trainings erstellt werden, oder reicht es, kürzere Lernnuggets in Form von kurzen interaktiven Videos entstehen zu lassen? Ein Storyboard oder Ablaufplan erklärt die Struktur der Lerninhalte. Der Aufbau sollte mit den wichtigsten Inhalten beginnen, während Sonderfälle und Details später behandelt werden. Eine intensive Recherche und Zuarbeit von Materialien, sowie die Aufnahme von mehreren Inhalten wie bspw. Videos, Tonaufnahmen und Texten bieten immense Vorteile, da sie KI-gestützten Tools mehr Grundlage liefern. Mehrere Aufnahmen desselben Abschnitts erleichtern zudem die spätere Bearbeitung. Entscheidend ist, den Lernprozess stets aus der Perspektive der Mitarbeitenden zu betrachten: Was sollen sie am Ende tatsächlich beherrschen? Etwas, was übrigens auch wichtig für die Lotsinnen ist. Sie sollten bei der Organisation eines LMS auch von der Notwendigkeit der Lernenden her denken.

Transparenz über Funktionen und Rollen schaffen

Wichtig ist außerdem, ein klares Bild darüber zu bekommen, wie die verschiedenen Funktionen des LMS ineinandergreifen, welche Aufgaben delegiert werden können und welche Verantwortlichkeiten bestehen. Bisher war die Verteilung im Team häufig noch unklar. Mit einer Stakeholder-Map konnte sichtbar gemacht werden, wer welche Rolle übernimmt und wo noch Unterstützung nötig ist.

Interessiert an praktischen Ansätzen? Entdecken Sie auch die Faktenblätter für Ihr Unternehmen und den Veränderungskompass digitales Lernen!

Fotos: Sarah Kelschebach

Autor / Autorin

  • Projektmitarbeiterin beim Fachkräftenetzwerk OL gGmbH (FNO); Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit im PAL-Projekt

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