Die Professur in 3 Sätzen:

An der Professur werden Fragestellungen rund um die Planung, Gestaltung, Leistungsbewertung und Durchführung menschlicher Arbeit sowohl in produzierenden als auch in dienstleistenden Bereichen systematisch erforscht. In der Lehre vermitteln wir Kompetenzen zur optimalen Gestaltung von Arbeitstätigkeiten sowie zu Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz an Arbeitswissenschaftler, Maschinenbauer und Verfahrenstechniker.

Allgemeine Infos – kurz und knapp:

Inhaber der Professur:Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder
Forschungseinrichtung: Technische Universität Dresden
Hauptforschungsfelder:

    • Ergonomische Gestaltung der Mensch-Technik-Interaktion, insb. mit digitalen Arbeitsmitteln
    • Maßliche und biomechanische Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsmitteln
    • Gesunde und lernförderliche Arbeitsaufgaben
    • Effektive Arbeitsabläufe und Informationsflüsse
    • Optimale Arbeitsumgebungsbedingungen
    • Ergonomieuntersuchungen mit digitalen Menschmodellen an digitalen Prototypen

Was möchte die Professur in PAL und mit Lausitzer Unternehmen erreichen?

Gemeinsam mit unseren Projektpartnern entwickeln wir Lösungen, mit denen zukünftige Arbeitstätigkeiten so gestaltet werden können, dass die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Lausitzer Partnerunternehmen gesichert sind. Dabei betrachten wir alle Belange rund um die arbeitswissenschaftliche Gestaltung moderner Arbeitsplätze und Arbeitsaufgaben bis hin zur Ableitung von Qualifikationsanforderungen. Ein Forschungsschwerpunkt ist die Entwicklung geeigneter Implementationsstrategien für datenbasierte Assistenzsysteme, bei der die Anforderungen der Beschäftigten im Mittelpunkt stehen. Außerdem wird untersucht, wie sich der zunehmende Einsatz von KI und anderen digitalen Technologien auf die Rolle des Menschen im Arbeitssystem auswirkt.

Wie unterstützen Sie und Ihr Team konkret Unternehmen und Mitarbeitende in der Lausitz?

Unser Team unterstützt mit arbeitswissenschaftlichem Know-How die Unternehmen und Mitarbeitenden, um die Potenziale der Digitalisierung und besonders von datenbasierten Assistenzsystemen optimal für sich zu nutzen. Vor Ort in den Unternehmen führen wir Analysen von Tätigkeiten und Informationsflüssen durch, um potenzielle Einsatzfälle datenbasierter Assistenzsysteme und Gestaltungsbedarf der Arbeitsprozesse zu identifizieren. Dabei erörtern wir mit den Unternehmen auch arbeitswissenschaftlich relevante Fragestellungen, die sich mit der Einführung digitaler Lösungen (mit und ohne KI) ergeben. Gemeinsam entwickeln wir unternehmensspezifische Lösungen für datenbasierte Assistenzsysteme. Darüber hinaus planen und begleiten wir die individuelle menschzentrierte Einführung dieser Systeme, um eine reibungslose Integration in den Arbeitsalltag zu gewährleisten. Regelmäßige Jour Fixe sichern eine kontinuierliche zielgerichtete Zusammenarbeit mit unseren Partnerunternehmen und fördern die Entwicklung von Ideen und die Nutzung von Erfahrungen beider Seiten.

Was sind Erkenntnisse und Herausforderungen, welche Ihnen in der bisherigen Arbeit im PAL-Projekt begegnet sind?

Im Rahmen unserer bisherigen Arbeit im PAL-Projekt haben wir bereits einige wichtige Erkenntnisse und Herausforderungen identifiziert. Eine der auffälligsten Beobachtungen ist, dass die Technologiewelle die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) regelrecht überrollt; jeden Monat gibt es neue, verbesserte und schnellere Lösungen auf dem Markt. Diese Informationsflut ist kaum zu bewältigen, was es für viele Unternehmen schwierig macht, die richtigen Lösungen zur richtigen Zeit auszuwählen und erfolgreich umzusetzen. Zudem haben wir festgestellt, dass viele Unternehmen keine High-End-KI-Lösungen benötigen; oft reichen bereits gut durchdachte und auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens angepasste datenbasierte Assistenzsysteme aus. Der Digitalisierungsgrad vieler KMU muss erhöht werden, um sowohl technische Grundlagen als auch eine solide Datenbasis für diese Systeme zu schaffen. Eine weitere Herausforderung besteht darin, Erfahrungswissen im Unternehmen zu sammeln, zu digitalisieren und in geeigneter Weise verfügbar zu machen – insbesondere vor dem Hintergrund des aktuellen Fachkräftemangels, aber auch als Grundlage für den Einsatz KI-gestützter Systeme.

Erfahren Sie mehr zu den Praxisprojekten

Mit der Kolumne „Wir sind PAL – Professuren“ werden die im Projekt beteiligten Professuren vorgestellt. Kurz und knapp erhalten Sie so ein Bild der Forschenden und wie sie in den Praxisprojekten mit den PAL-Unternehmen zusammenarbeiten.

Autor / Autorin

  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Arbeitswissenschaft an der Technischen Universität Dresden

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